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94 Route 7. KONSTANTINOPEL. b. Stambul:

Tritt man r. durch das türkische Tor der NO.-Ecke des Hofs der Aja
Sophia
ein, so hat man zur L. einen Rundbau, der wohl noch älter ist
als die Sophienkirche und vielleicht dem Skeuophylakion, einer Art Sakristei,
entspricht; jetzt dient er als Magazin und ist unzugänglich.

Auf dem Serai Meïdán steht r. der *Brunnen Achmed’s III.
(Pl. 17), erbaut 1728, das schönste Beispiel derartiger öffentlicher
Brunnen (Sebíl), wie sie die Sultane zur Labung der Dürstenden
an verkehrreichen Stellen errichteten und unterhielten. Ein vor-
springendes
Dach schützt den viereckigen, mit zierlichen Säulen
und Fayencefliesen, Ornamenten und kunstvollen Inschriften ge-
zierten
Marmorbau; an den Seiten sind zwischen Nischen große
Wandbrunnen angeordnet; an den Ecken springen runde Erker
vor; in den Öffnungen ihres vergoldeten Gitterwerks sind die Tassen
mit dem Trinkwasser bereit gestellt.

Von dem Serai Meïdán führt eine Straße zwischen der Aja Sophia
und dem langgestreckten Gebäude des Ministeriums der Justiz (Pl.
H I 7), der frommen Stiftungen (wakuf) und der Handelsgerichte
zu einem mit Baumreihen bepflanzten Platz, der sich an der Süd-
seite
der Aja Sophia vor den Türbés entlang zieht, dem Aja Sóphia
Meïdán
(Pl. H 7; Cafés S. 73); er bietet nichts Bemerkenswertes.

An den Aja Sophia Meïdán schließt sich s.w. der At Meidán[Meïdán]
(Pl. H 7; Roßplatz), ein über 300m langer Platz an der Stelle des
Kaiserlichen Hippodroms (S. 79 unten), von dem er aber vielleicht nur
einnimmt. An der Nordecke, wo die Rue Divan Yolou und die
Trambahn westwärts abzweigen, ist ein kleiner Stadtgarten (S. 73).
S.w. zunächst davon steht der von Kaiser Wilhelm II. zur Erinne-
rung
an seinen Besuch (1898) gestiftete Brunnen (Pl. H 7), ein
achteckiger mit einer Kuppel überdeckter Pavillon, mit polierten
schwarzen Säulen, außen und in der Kuppel reich mit Mosaik ge-
schmückt
; in der Kuppel wechselt das Monogramm des Kaisers mit
dem des Sultans ab. Im Innern ist der große Wasserbehälter, außen
sieben Brunnenschalen angeordnet.

Dann folgen s.w. drei Denkmäler aus dem Altertum, die noch
auf ihrer alten Stelle auf der Spina des Hippodroms stehen; ihre
Sockel, die in dem allmählich um c. 3m aufgehöhten Boden ver-
borgen
waren, sind wieder freigelegt worden. Zuerst der Obelisk
des Theodosius
(Pl. H 7), aus ägyptischem Granit, ca. 30m hoch,
an der Basis 2m im Geviert. Nach den Hieroglyphen der vier Seiten
errichtete ihn Thutmosis III. (1610-1461 vor Chr.) in On (Helio-
polis
); Julian brachte ihn dann nach Konstantinopel und Theodo-
sius
d. Gr.
gelang es, nach der griechischen und lateinischen
Inschrift am Sockel, ihn in 32 Tagen hier aufzustellen. Der Marmor-
sockel
mit den vier Kupferwürfeln, den ihm Theodosius zur Basis
gab, zeigt auf den vier Seiten in Reliefskulpturen den Kaiser und
seine Familie in der kaiserlichen Loge mit seiner Umgebung bei
den Rennspielen im Hippodrom.

Auf der SW.- und NO.-Seite ist der Kaiser zuschauend dargestellt,
auf der SO.-Seite den Siegeskranz austeilend, auf der NW.-Seite die Unter-